BURG MAUS           St. Goarshausen - Wellmich


 

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Geschichte:

BURG MAUS (auch Thurnberg oder Deuernburg) über dem Ort Wellmich wurde unter dem Namen "Peterseck" von dem Trierer Erzbischof Boemund II. zwischen 1353 und 1357 begonnen und zwischen 1362 und 1388 von Kuno von Falkenstein vollendet.

Sie sollte der Sicherung der rechtsrheinischen Besitzungen Triers gegen die Herren von Katzenelnbogen mit ihrer linksrheinischen Festung Rheinfels dienen. Wohl als Gegenmaßnahme errichteten die mächtigen Grafen wenige Kilometer stromaufwärts daraufhin die Burg "Neu-Katzenelnbogen" später kurz "Katz" genannt und so wurde Peterseck im Volksmund scherzhaft zur "Maus" umbenannt, denn: Die Katz frißt die Maus!

Die Burg Maus war Lieblingsresidenz von Kuno von Falkenstein und seinem Nachfolger im Kurfürstenamt Werner von Königstein. Beide starben auch dort. (Grabmale in St. Kastor in Koblenz)

Im 16.Jahrhundert kam die Burg als Lehen an die Familie von Nassau. (1588 nennt sich Philipp von Nassau Herr auf Deuernburg)

Bis Anfang des 17. Jahrhunderts soll die Burg in wehrhaftem Zustand gewesen sein und eine kleine Besatzung gehabt haben.

Infolge baulicher Vernachlässigung verfiel sie jedoch immer mehr und wurde 1806 als Halbruine versteigert. Im Zuge eines jahrelangen Rechtsstreits um die Eigentumsrechte an der Burg wurde 1848 von dem Landvermesser Daniel Wagner ein Grundrißplan der gesamten Anlage erstellt (Hauptstaatsarchiv Wiesbaden), der die Burg vor ihrem Wiederaufbau zeigt.

Im Jahre 1898 kaufte der Kölner Architekt Wilhelm Gärtner die Ruine und baute sie unter Wahrung des äußeren mittelalterlichen Erscheinungsbildes zu Wohnzwecken aus. Aus dieser Zeit stammt die Ausmalung im "Burgenstil", dem Zeitgeschmack entsprechend, sowie die Ausstattung mit einigen Sammelstücken.

Ab 1923 wurden der Mexikaner Louis Gallopin und später seine Erben Eigentümer und die Burg um zahlreiche exotische Ausstattungsstücke bereichert.

Die Burg ist auch heute in Privatbesitz. Mit Hilfe des Landesamtes für Denkmalpflege Rheinland - Pfalz wird sie mit großem finanziellem Aufwand restauriert um sie in ihrer Substanz zu erhalten und in Teilen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

 

Baubeschreibung:

BURG MAUS
wurde in Schieferbruchsteinmauerwerk errichtet.

Fast quadratisch liegt sie auf einer Felsnase knapp 100m über Wellmich, heute Stadtteil von St. Goarshausen und ist durch einen steil in den Fels eingeschnittenen Halsgraben von der Bergseite als Angriffsmöglichkeit getrennt.

Parallel zum Rhein befinden sich Palas, Innenhof und Nordbau (heute nicht mehr vorhanden) als Kernburg. Auf der gefährdeten Bergseite steht der Hauptturm, 33m hoch, mittig in die Schildmauer eingefügt, mit einem Durchmesser von 8 m. Im Jahre 1924 erhielt er einen zusätzlichen Aufsatz. Er ist heute über den Wehrgang zugänglich.

Das Gegenstück zum Hauptturm bildet auf der Westseite der Wohnturm, dessen Grundfläche noch im 14. Jahrh. verdoppelt wurde.

Unter dem Dach, auf einem Rundbogenfries mit Basaltkonsolen ruht der Wehrgang, der die Burg rings umläuft.

Die ehemals steilen, schiefergedeckten Walmdächer sowie der Außenputz sind nicht mehr vorhanden.

Die Burg gehörte zu den fortschrittlichsten Anlagen ihrer Zeit, mit großen Sitznischen an den Palasfenstern und Heizmöglichkeiten in allen Gebäudeteilen, was nicht nur die zum Teil noch benutzbaren Kamine sondern auch verschiedenartige Scherbenfunde von Ofenkacheln beweisen.

 


 

> Broschüre

Weitere Informationen in

RHEINISCHE KUNSTSTÄTTEN, Heft 162

Wellmich mit Burg Maus und Kloster Ehrenthal

Autor: Magnus Backes
Herausgeber: Rheinischer Verein für Denkmalpflege
und Landschaftsschutz

2 Euro pro Exemplar + 1,45 Euro Versand

Bestellung per Mail oder Telefon (siehe Kontakt)


 

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